Garden

 

Garden als reine Männergarden kamen auf mit dem Wiederaufleben des Straßenkarnevals in den 1820er und 1830er Jahren auf. Die erste derartige Garde waren die Kölner Rote Funken. Auch in anderen Städten bildeten sich in der Folge entsprechende Gruppen, so z.B. in Mainz (1837) die Mainzer Ranzengarde. Die Uniformen und die Organisation orientierten sich dabei meist an historischen Vorbildern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Die Garden in dieser Form waren eine Persiflage auf das Militär.

Diese Militärpersiflage ist nicht zu allen Zeiten auf Gegenliebe gestoßen Einerseits wurden sie als „unpatriotisch“ betrachtet, andererseits unterstellte man Militarismus und weil man Karnevalsgarden als militaristisch deutete, wurden in den Anfangsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg die Karnevalsumzüge von den Alliierten Besatzungsmächten verboten.

 

Der heutige Gardetanz (auch der Gardetanzsport) ist auf die Mädchentruppen der Revuetheater aus den 1920er und 1930er Jahren zurückzuführen. Wir Faschings- u. Karnevalvereine haben diese Idee aufgegriffen und haben bei unseren Auftritten bzw. Veranstaltungen Mädchengarden, oft auch Prinzengarden genannt, mit dabei.

 

Diese Prinzengarde ist als „Aufputz“ für das regierende Prinzenpaar und die gesamte Veranstaltung vorgesehen. Um den Nachwuchs zu fördern haben sich oft zusätzlich Jugend- und Kindergarden gebildet.

 

Obwohl prinzipiell jede Garde in der Gestaltung ihrer „Uniformen“ vollkommen frei ist, orientieren sich viele Garden doch stark an historischen Vorbildern. Insbesondere Uniformen aus dem 17. bis 19. Jh. werden oft detailgetreu nachgebildet, und dies nicht selten in aufwendiger Handarbeit.

Der Tanz der Garde drückt Zusammengehörigkeit und Emotion aus und wird auch als festliche Umrahmung eines Gesamtprogrammes oder aber auch als einzelne Programmnummer angesehen. Getanzt wird in der Regel der sogenannte Gardemarsch, aber auch der Showtanz in allen Variationen ist sehr verbreitet.

 

Tanzen als Freizeitbeschäftigung oder gar als Sport fördert Muskelaufbau, Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn. Das erfolgreiche Erlernen, Planen und Umsetzen komplexer Bewegungsabläufe – unter Anleitung einer geschulten Choreographin und Turnerin - bildet Selbstvertrauen und unterstützt ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper.